Cameron Carpenter ist „Artist in Residence“ in der Alten Münze

Der amerikanische Organist und Komponist Cameron Carpenter zieht ab Februar 2021 als „Artist in Residence“ mit seiner International Touring Organ (I.T.O.) in die Alte Münze Berlin. Die von Carpenter entworfene Orgel, die seit 2014 in Hunderten von Konzertsälen auf der ganzen Welt zu hören war, nutzt die vorteilhafte Akustik in der ehemaligen Prägehalle der Alten Münze voll aus. Übertragungen, Aufnahmen, Kollaborationen und Live-Events sind geplant. Der Orgelspieltisch und der Zentralrechner, die sich in kleine Komponenten zerlegen lassen, werden mobil bleiben, so dass Carpenter die Orgel weiterhin für Open-Air-Veranstaltungen nutzen kann, sobald es die Corona-Bestimmungen gestatten.

„Die Möglichkeit, mit der International Touring Organ in die Alte Münze einziehen zu können, ist für mich die künstlerische Rettung. Als die Pandemie Tourneen unmöglich machte, verlor ich meinen Proberaum und musste die Orgel einlagern. Die Umkehrung dieser Situation ist sowohl eine willkommene Inspiration als auch ein großer Glücksfall.“

– Cameron Carpenter

Die Corona-Pandemie hat Kunst und Kultur durch den Verzicht auf Live-Veranstaltungen in kürzester Zeit zum Schweigen gebracht. Für viele freiberufliche Künstler stehen die berufliche Existenz und die künstlerische Zukunft auf Messers Schneide. Im Fall von Cameron Carpenter konnte ein Zusammenschluss von Menschen aus den Bereichen Finanzen, Kommunikation und Events unterstützen, um ihm die Fortführung seiner herausragenden Karriere zu ermöglichen.

Quirin Graf Adelmann, Geschäftsführer der Investment Holding Rumford Partners, erklärt sein finanzielles Engagement wie folgt:

„Eine Gesellschaft funktioniert nur, wenn talentierte und engagierte Menschen in ihr freie Entfaltung finden und mit Kunst und Kultur bereichern. Mir selbst fehlt das Talent dazu, aber im Rahmen meiner Möglichkeiten unterstütze ich gerne herausragende Künstler – besonders in schwierigen Zeiten. Cameron Carpenter ist zweifellos ein Ausnahmekünstler, der diese Unterstützung heute verdient. So wird er morgen da sein, wenn die Welt sich normalisiert und Menschen seine Musik und seinen Auftritt wieder live genießen können.“

Michael Rassinger, geschäftsführender Gesellschafter der Kommunikationsagentur Die Wortmacher, sieht im Projekt eine große Chance für die Musikwelt nach Corona:

„Durch einen Zufall wurden wir im Oktober 2020 auf Cameron Carpenters Problematik mit seiner International Touring Organ aufmerksam. Mithilfe unseres Netzwerks konnten wir innerhalb kurzer Zeit eine Lösung erarbeiten, die dem wohl profiliertesten Organisten unserer Zeit eine neue Heimat gibt, gleichzeitig aber völlig neue künstlerische Möglichkeiten für Instrument und Ort eröffnet.“

Für die Installation in der Alten Münze wurde das 72-Kanal-Soundsystem der Orgel komplett überarbeitet. Da das riesige System für Open-Air-Veranstaltungen nicht mehr mobil sein muss, wurden die Lautsprecher von ihren Aufbauten entfernt und so in die Halle eingepasst, dass sie sich perfekt in die vorhandene Akustik einfügen. Das Soundsystem, das größtenteils hinter einer 270-Grad-Projektionsfläche verborgen ist, strahlt über Hunderte von Quadratmetern an der Front, den Seiten und der Rückseite in die Halle ab. Durch das ausgefeilte Re-Engineering und die Neuintonation durch Cameron Carpenter verwandelt sich die ehemalige Prägehalle der Alten Münze in einen Orgelkonzertsaal der Extraklasse. Das Ergebnis ist ein überwältigendes Klangerlebnis, inspiriert von den großen amerikanischen Konzertorgeln, die in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts für Theater und Hallen gebaut wurden.

 „Ich habe großen Respekt vor Graf Adelmanns Unterstützung von Künstlern und seinen Bemühungen, die Verbindungen zwischen Kultur, Wirtschaft und Technologie zu beleuchten und zu stärken. Im Jahr 2021 – dem Jahr der Orgel – sollten wir uns daran erinnern, dass die Orgel im Laufe ihrer Geschichte immer an der Schnittstelle von Technik und Kunst stand. In Form der digitalen Orgel gilt dies auch heute noch in besonderem Maße.“

„Graf Adelmann ist ein Beispiel für kreative Philanthropie in unserer Zeit, und seine Bereitschaft, entschlossen zu handeln und Risiken im Interesse von Kunst und Kultur einzugehen, sollte ein Weckruf für viele andere auf seinem Gebiet sein.“

– Cameron Carpenter

2021 sind mehrere Orgelkonzerte mit Cameron Carpenter geplant, die gemäß geltender Corona-Auflagen live, hybrid oder als Stream veranstaltet werden. Auf dem Programm stehen unter anderem Mussorgskys „Bilder einer Ausstellung“ (Fassung von Carpenter), Bachs Goldberg-Variationen und das komplette Wohltemperierte Klavier (parallel auf Orgel und Cembalo vorgetragen), Improvisationen zu Stummfilmen, ein Abend u.a. mit Kompositionen von Cameron Carpenter sowie eine Mandelbrot-Fraktal-Orgelnacht.

Gleichzeitig steht die Große Prägehalle für externe Produktionen, Konzerte und Events zur Verfügung. Das optische Highlight der Halle ist eine fest installierte 270-Grad-Panoramaleinwand mit 55 Meter Länge, die über sieben Hochleistungsprojektoren mit individuellem Video-Content bespielt werden kann. Mehr Informationen zum Programm dieses Jahres und den Protagonisten werden bei einer Pressekonferenz in der Alten Münze bekanntgegeben.

Interviews mit Cameron Carpenter sind ab sofort möglich. Wenden Sie sich für deutschsprachige Anfragen an Michael Rassinger (mr@diewortmacher.de), für englischsprachige Anfragen an Susan Slaymaker (susan@slaymakerspecialprojects.com).